In Würzburg hat an
diesem Montag die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz begonnen.
Im Mittelpunkt steht die Neuwahl des Vorsitzenden; Kardinal Karl Lehmann hat nach
rund 21 Jahren aus Gesundheitsgründen seinen Rücktritt angekündigt. In unserem
Audio-Angebot hören Sie einen Bericht unserer Korrespondentin Birgit Pottler, die
von Kardinal Lehmanns letzter Bilanz-Pressekonferenz erzählt.
Zu den Hintergründen
des Bischofstreffens von Würzburg schickte uns Birgit Pottler schriftlich folgenden
Bericht:
Vor 160 Jahren trafen sich die deutschen Bischöfe hier zum ersten
Mal in ihrer Geschichte. Die Universitätsstadt Würzburg hat die größte Kirchturmdichte
ganz Bayerns. Die Main- und Weinfrankenmetropole kann guten Gewissens katholische
genannt werden. Ein Heimspiel also für die derzeit 69 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz.
Bislang hat noch keiner abgesagt, jeder will dabei sein, wenn – so die deutsche Presse
– eine Ära zu Ende geht. Die Wahl des Nachfolgers von Kardinal Karl Lehmann ist laut
Tagesordnung für Dienstag vorgesehen. Gewählt wird in geheimer Abstimmung, passives
Wahlrecht haben allerdings nur die Diözesan- nicht die Weihbischöfe. Zur Wahl stehen
der Vorsitzende, der Sekretär und dessen Stellvertreter; der Aachener Bischof Heinrich
Mussinghoff bleibt demnach als stellvertretender Vorsitzender weiter im Amt. Die Spekulanten
sprechen von so genannten Übergangskandidaten genauso wie von Richtungsweisern für
eine neue Ära. Hauptthema der Beratungen ist das Thema „Ehe und Familie“. Für Mittwoch
ist ein Studientag geplant. Die Diskussionen passen in die politische Landschaft,
diskutiert doch auch die Koalition einmal mehr über das Kindergeld. Am bewährten
Tagungsort – der Ständige Rat tagt hier regelmäßig – mit dem viel versprechenden Namen
Himmelspforten glaubt man an eine harmonische Versammlung: Die Hauskapelle bekam noch
extra eine neue Orgel – gut gestimmt. (rv 11.02.2008 bp)